SCHONUNGEN – Ganz tolles und höchst versöhnliches Ende der Saison für die Schonunger Ringer, die nach dem überaus spannenden 14:13-Sieg über Freising die Saison als Aufsteiger auf Rang drei beendeten. „Das war unser Ziel, genauso wie das positive Punkteverhältnis“, freute sich Cheftrainer Thomas Rösner. Doch er wirkte auch nachdenklich.
„So eine Scheiß-Saison will ich nie mehr erleben“, sagt Rösner offen und meint damit: Er musste sein Team bremsen, öfters mal jungen Talenten eine Einsatzchance geben, sonst wären die Schonunger womöglich Meister geworden. Als Neuling! Natürlich will man als Sportler sowas immer erreichen. Aber Platz eins wäre verbunden gewesen mit dem Aufstieg in die wesentlich teurere Bundesliga. Und die käme viel zu früh für den RSV. So wie sich auch die Konkurrenten davor drückten. „Für den gesamten Sport ist sowas scheiße“, grantelt Rösner, der es viel lieber sehen würde, wenn man den Vereinen einen Aufstieg frei stellen würde.
Zum Kampf am Samstagabend, dem wohl letzten in der Realschulhalle: Nur Andrei-Vasile Dudau gewann einen der ersten fünf Fights. Sogar Marco Greifelt ging gegen Csongor Knipli komplett unter. Es stand 13:4 aus der Sicht der Gäste. Doch dann das: Mit jeweils Zweierwertungen brachten Adrian
Michel, Gamsat Klein und Tobias Hofmann die Schonunger auf 10:13 heran. Rudi Schwanke gewann mit 4:2 gegen Christopher Franz Mayer, obwohl er schon mit 0:2 zurücklag, sorgte für das 11:13. Nun lag es wie schon in der Vorwoche in Penzberg an Machs Gelaschanov, den Gesamtkampf zu drehen.
Auch er lag gegen Alexander Michael zurück, gewann dann aber noch mit 16:5 furios und sorgte für den notwendiger Dreier, damit die RSV-Crew sogar noch komplett siegte. „In Penzberg war er krank, kassierte zwei Sekunden vor dem Ende einen Punkt zur Gesamtniederlage. Das hat er heute mehr als wett gemacht“, strahlte Thomas Rösner. Der finale Kampf der Saison als echtes letztes Highlight. Und ausgerechnet mit Gelaschanov als Helden, dessen persönliche Geschichte ja für eine jahrelange Pause sorgte.
Übrigens wurden die nochmals gut 250 Fans in der Pause prächtig unterhalten durch eine Aufführung von Patricia Schäfer von www.patricias-danceup.de. Deren Tanz an der Stange dürfen die Ringer nächste Saison gerne wiederholen.
Mit 15:13 Zählern schlossen die Schonunger die Runde punnktgleich mit dem Tabellenzweiten Johannis Nürnberg ab. Zum Saisontart besiegten sie Meister und Zweitliga-Aufsteiger Untergriesbach, der von Zweitliga-Absteiger Bindlach ersetzt wird. Gegen den Bayreuther Vorort wird´s ein halbes Derby geben. Und auch die Strecke zu Aufsteiger Au/Hallertau wird künftig näher als die nach Penzberg, das in die Bayernliga absteigt.
Wenn es denn überhaupt künftig eine Oberliga Bayern gibt. Weil der Verband beschloss, dass es auch kommende Saison eine Aufstiegspflicht geben wird, niemand aber so richtig gerne in die 2. Bundesliga aufsteigen will, steht sogar im Raum, dass sich die drittklassigen Oberligisten alle einigen, für die nächste Runde nicht mehr für diese Liga zu melden. Doch im Raum steht, dass der finanzstarke Aufsteiger Au Interesse hat an einem Durchmarch in die 2. Bundesliga.
Thomas Rösner freilich gab vor Wochen schon zu, dass diese 2. Bundesliga durchaus auch mal interessant sein könnte für die Schonunger. Die kümmern sich nun freilich erstmal um den Bau der eigenen Halle wenige hundert Meter neben dem Schulgebäude oberhalb des Naturfreundehauses. Im Frühling dürfte es losgehen, bis zum Herbst könnte das neue Dominzil einzugsbereit stehen. 16 auf 22 Meter sind die Formate der Halle, um die 12 auf 12 Meter große Matte werden dann genügend Plätze geschaffen für die Zuschauer, die in der komenden Saison ab September 2016 hoffentlich noch zahlreicher zum RSV strömen.
Ringen, Oberliga: RSV Schonungen – Spvgg Freising: 14:13 (4:13)
Es punkteten für Schonungen: Andrei-Vasile Dudau (4), Machs Gelaschanov (3), Adrian Michel, Tobias Hofmann, Gamsat Klein (je 2), Rudi Schwanke (1). Ohne Punkte: Marcel Holzheimer, Florian Hümpfer, Marco Greifelt und Florian Doile.
Die Schonunger Reserve beendete nach dem 32:19 gegen den ASC Röthenbach die Saison in der Gruppenoberliga Nord ebenfalls mit Rang drei. Beim letzten Sieg punkteten Julian Full (8), Felix Full, Jens Müller, Simon Müller, Oliver Gräb, Vladislav Kusik und Tobias Doile (je 4). Ohne Punkte: Nils Roßkopf und Andreas Hümpfer.
Quelle: in und um SW