Dimitri Andronov vollendet Schonungens Aufholjagd zum Sieg


SCHONUNGEN – Drei Polizeiautos standen zu später Stunde kurz vor 22 Uhr im Dunkeln vor der Schonunger Ringerhalle oben auf dem Berg. Einsatzkräfte in zweistelliger Zahl mussten einschreiten, weil es zumindest ein kleines „Skandälchen“ gab zum Ende des RSV-Ringerkampfes gegen den Aufsteiger SC 04 Nürnberg.

Das punktlose Schlusslicht unterlag in einem dramatischen aufeinandertreffen mit 16:17, gab eine 16:8-Führung in den letzten drei Kämpfen noch aus der Hand. Die offiziell 200 Zuschauer jubelten, als beim Stand von 16:16 im finalen Aufeinandertreffer der Schonunger Senior Dimitri Andronov mit einem 2:1-Punktsieg nach 0:1-Rückstand den Traum vom Gesamtsieg noch verwirklichte. Der geschlagene Andre Bordihn jedoch rastete aus, trat gegen eine Holzwand, darauf gab´s Tumulte, fast eine Schlägerei, und der gastgebende RSV überlegte sogar kurz, die Nürnberger ungeduscht aus der Halle zu werfen. Für die Sachbeschädigung stellte man freilich Strafanzeige.

„Das war ein hitziger Kampf bis zum Schluss. Ich habe aber nichts Falsches gesehen. Man muss fairer Weise sagen, dass das heute nicht einfach zu pfeifen war“, nahm RSV-Trainer Marco Greifelt Kampfrichter Hartmut Kohlhaus in Schutz, der eher sogar die Schonunger vorher fast benachteiligt hätte, als Ahoora Cheraghashar gegen Tobias Hofmann schon auf Schultern lag, die Halle jubelte, der Nürnberger resignierte und Kohlhaus den verduzten Hofmann doch noch weiter ringen ließ. Der schob Cheraghashar dann eben ebenso wirkungsvoll zum 15:0-Sieg mit deutlicher Überlegenheit von der Matte – auch so gab´s den Vierer zum 12:16, aus dem danach Rudi Schwanke mit einem 18:1 gegen Andrej Kaltschew für den Ausgleich sorgte. Ehe Andronov ran musste. „Wir hätten heute auch verlieren können“, weiß Greifelt.

Weil nach Alexandru-Vasile Mandicas Sieg zum Auftakt erstmal drei Schonunger jeweils mit 0:3 verloren, Gamsat Klein vor der Pause die Gastgeber zwar heran brachte, Andreas Hümpfer und Machs Gelaschanov dann aber deutlich verloren. Am Ende die Wende – und nach dem 14:11 im ersten Treffen, als Tobias Hofmanns Schultersieg im finalen Kampf auch spät für den RSV eine Niederlage vermied, der zweite knappe Triumph der Unterfanken, was bei Nürnberg für Durchdreher sorgte – jedoch außerhalb der Matte.

Mit 6:8 Punkten sind die Schonunger nach sieben von zwölf Kämpfen Fünfter der Oberliga, haben Anschluss an Kelheim und Oberölsbach, beides demnächst Gegner. Der dritte Platz ist also noch drin, verbunden wäre er mit der Qualifikation für die 2020 eingleisige Oberliga, die man beim RSV nicht zwingend anstrebt, gegen die man sich aber natürlich auch nicht wehren würde.

Ringen, Oberliga: RSV Schonungen – SC 04 Nürnberg: 17:16 (8:9)
Es punkteten für Schonungen: Alexandru-Vasile Mandica, Gamsat-Gabriel Klein, Rudi Schwanke, Tobias Hofmann (je 4), Dimitri Andronov; ohne Punkte: Tobias Doile, Andreas Hümpfer, Markus Schäfer, Machs Gelaschanov, Khachik Gasparyan

Termine des RSV Schonungen:
Beginn der Ringerkämpfe ist jeweils Samstag, 19.30 Uhr:
02.11.: Johannis Nürnberg 2 – RSV Schonungen (17.30 Uhr)
09.11.: RSV Schonungen – ATSV Kelheim
16.11.: SC Oberölsbach – RSV Schonungen
23.11.: RSV Schonungen – TSV Burgebrach
07.12.: ASV Hof – RSV Schonungen

Quelle: In und um SW/ Michael Horling